Ein Monat fürs Geschichtsbuch

Editorial von Stadträtin Regula Nebiker, Regula Nebiker, Stadträtin
Vorsteherin Departement Sicherheit und Soziales im Liestal aktuell.

Den März 2020 wird wohl kaum jemand so bald vergessen. Wir haben erlebt, dass sich die Welt von einem Tag auf den anderen verändern kann und Dinge möglich sind, die wir uns am Vortag noch nicht vorstellen konnten.

Der Monat begann mit einem Paukenschlag, mit der Absage von Chienbäse und Fasnacht. Zu diesem Zeitpunkt waren in unserem Kanton erst zwei Personen mit dem neuartigen Corona Virus infiziert. Damals war es verständlich, dass die Enttäuschung sehr gross war und dass viele die Massnahmen übertrieben fanden. Eindrücklich war es aber zu sehen, wie schnell die Enttäuschung überwunden war. Jeden Tag etwas mehr, bis zum faktischen Lockdown mit den drastischen Einschränkungen, wie wir sie am Ende des Monats erleben. Die Leute verstehen: wenn wir uns alle daranhalten, können wir Schlimmeres abwenden. Ich bin heute überzeugt, dass dies gelingen wird und hoffe sehr, dass wir bereits Fortschritte erkennen können, wenn Sie dieses Liestal Aktuell in den Händen halten. Bleiben wir dran!

Im März konnte man auch erleben, was für Kräfte wir in unserem gut organisierten System in kürzester Zeit mobilisieren können. Ein tolles Beispiel (von vielen) ist der Einsatz «unserer» Zivilschutzkompanie Liestal/Lausen. Die Kompanie Ergolz erhielt am 5. März vom kantonalen Krisenstab den Auftrag, das Kantonsspital Liestal zu unterstützen bei der Umsetzung des Zutritts- und Absperrkonzeptes. Seit diesem Zeitpunkt stehen beim Haupteingang und dem Eingang zur Notfallstation des Kantonsspitals durchgehend Angehörige des Zivilschutzes. Sie sorgen für eine strikte Triage. Dafür befragen sie jeden Besucher und jede Besucherin mit speziellen Fragebogen in verschiedenen Sprachen und erteilen Informationen. Die Abklärung von Verdachtsfällen und die Durchführung von Tests erfolgen klar getrennt vom Spital in den Testzentren oder durch mobile Testteams. Auch diese wurden in kürzester Zeit und mit der Unterstützung des Zivilschutzes auf die Beine gestellt. Rundherum mussten zudem schnell und unkompliziert Verkehrsmassnahmen ergriffen und Wegweiser aufgestellt werden.

Ein Aufgebot in den Zivilschutz reisst die Leute aus dem Alltag heraus. Auch wenn die Löhne durch die Erwerbsersatzordnung (EO) gewährleistet werden, ist dies immer auch eine grosse Herausforderung an den Arbeitsplätzen. Diesmal aber durften wir feststellen, dass das Verständnis der Betroffenen sehr gross war. Alle haben den Ernst der Lage begriffen. Die Rückmeldungen auf diesen Einsatz sind nur positiv, nicht zuletzt darum, weil «unser» Zivilschutz so gut funktioniert.

Im Hintergrund aller Einsätze steht der regionale Führungsstab. Er ist schon seit Beginn Februar aktiv und ist spätestens seit der Fasnacht ununterbrochen im Einsatz. Hier werden die Massnahmen in enger Zusammenarbeit mit dem kantonalen Führungsstab koordiniert und umgesetzt. Ein täglicher Rapport hält die politischen Behörden auf dem Laufenden und gibt Einblick in die Dimension der Ereignisse, die bewältigt werden müssen. In der Region Ergolz können wir uns auf ein hervorragendes Team verlassen, das mit sehr hoher Professionalität aber auch mit grossem Einsatz funktioniert. Das ist gerade in unserer Region, mitten in einem relativ stark betroffenen Kanton von sehr grosser Bedeutung.

Je nach Verlauf der Pandemie sind «unsere» Leute noch eine ganze Weile im Einsatz. Gut, dass wir uns darauf verlassen dürfen!

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