Nachruf Uli Martin

„Warum eigentlich?“ „Muss das denn so gemacht werden?“ „Könnte man denn nicht…?“ Oft hat Uli in Sitzungen oder privaten Gesprächen Fragen mit solchen Worten eingeleitet. Er forderte so seine Gesprächspartner/innen auf zu Denkprozessen abseits der gewohnten Trampelpfade. Uli war immer am Forschen, am Hinterfragen. So war er auch in seinem politischen Denken nie ideologisch festgefahren. Als ich Uli 1994 kennen lernte, war er Präsident der Fürsorgebehörde – so hiess die Sozialhilfebehörde 1994 noch -, portiert von der FDP.
Uli leitet diese Behörde mit seinem offenen Geist. Sein Gerechtigkeitssinn und sein Pragmatismus bestimmten die Haltung der Behörde im Umgang mit den Mitarbeitenden und den KlientInnen. Mit Verständnis und Respekt wurden Anträge besprochen und im Rahmen der gesetzlichen Bestimmungen entschieden.
Mit seiner Frage „Wäre es nicht sinnvoller, wenn die Fürsorgebezüger/innen statt nur Geld auch Hilfe für die berufliche und soziale Integration erhalten?“ war er Wegbereiter für die Idee der beruflichen Massnahmen. Dass die Stadt Liestal damit begonnen hat, entsprechende Strukturen aufzubauen und erfolgreich durchzuführen, ist ihm wesentlich zu verdanken.
Zu den Aufgaben der Fürsorge gehörte auch die operative Führung des Asylwesens mit dem Wohnheim. Uli konnte dabei auf die Unterstützung der Behörde und der zuständigen Stadträtin zählen. Er war aber selber oft vor Ort für Besprechungen und Kontrollgänge.
Als ich 1997 das Präsidium von Uli übernahm konnte ich auf die Früchte seiner Arbeit ernten. Vieles war angebahnt und konnte weiter entwickelt werden.
Uli hat sich später zur Mitarbeit in der SP Liestal entschieden. 2002 rückte er in den Einwohnerrat nach, verpasste aber leider 2004 die Wiederwahl. Für unsere Partei war das ein Glücksfall. Denn Uli engagierte sich nun für die Sektion. Als Vizepräsident hat er wesentlich dazu beigetragen, dass die SP Liestal nach einer Krise innerlich erstarkte. Ein kleines Beispiel dazu: Seine Marketingkenntnisse haben in den letzten Jahren den Weihnachtsmarktbesucher/innen zu einem kleinen Geschenk verholfen. Die SP bedankte sich mit Mailänderli bei der Bevölkerung, einfach so, ohne eine Stimme oder eine Unterschrift zu ergattern. Uli hatte nicht nur die Idee dazu. Er organisierte auch die ganze Aktion.
Als nun leider letzte grosse Aufgabe übernahm Uli die Wahlkampfleitung für die Stadtrats- und Einwohnerratswahlen 2016, welche mit der sehr guten Wiederwahl unserer Stadtratsmitglieder und einem Sitzgewinn für die Fraktion zu einem tollen Erfolg wurde.

Nun ist Uli nicht mehr unter uns und er stellt uns eine letzte Frage: Warum eigentlich? Warum musstest du so früh und so unverhofft gehen? Wir werden dich vermissen, Uli. Mach’s gut!.

Euch, Heike, Claudia und Tina mit euren Partnern und Familien, spreche ich auch im Namen der SP Liestal unser Beileid aus. Wir sind in
Gedanken mit euch.

Walter Leimgruber 11. Oktober 2017

Beitrag teilen:

Facebook
Twitter
LinkedIn
Animation laden...Animation laden...Animation laden...

Newsfeed